Lust auf einen Sonntagsausflug in die Fränkische? Wie wäre es zum Beispiel mit... Reisterrassen? Gibts nicht in Franken? Gibts doch. Nur ohne Reis. Kurz hinter Erlangen geht es scharf rechts und dann über Gräfenberg und Weißennohe nach Dorfhaus. Von dort aus ein kurzer Fußweg durchs Dorf, vorbei an Gärten, Gänsen, Bienenhaus und satten Wiesen immer an der Lillach entlang bachaufwärts bis zur Quelle. Ähnlich wie bei der
Steinernen Rinne von Rohrbach wäscht das Kohlendioxyd im Wasser der Lillach den Kalk aus dem Gestein im Berg und lagert ihn auf dem Moos wieder ab, so dass sich im Lauf von Jahrhunderten große Sinter-Terrassen gebildet haben, über die das Wasser durch das Lillachtal fliesst.
Fliessendes Wasser symbolisiert für mich immer reine Lebendigkeit, ist in seiner direkten Umgebung die Natur doch immer grün, prall und voller Leben, selbst wenn der Hochsommer drumherum schon alles in staubige Starre hat fallen lassen.
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Überwachsene Sinterterrassen ° Nebenquelltöpfchen |
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Fruchtstand des Aaronstabs. |
Jetzt im Hochsommer führt die Lillach nur sehr wenig Wasser, was zu dem bizarren Umstand führt, dass das Wasser streckenweise einfach verschwindet und erst viele Meter weiter wieder aus dem Bachbett emportritt. Wasserzauberei. Der niedrige Wasserstand bewirkt auch ein momentan fast komplettes optisches Verrschwinden der Terrassen in der Vegetation, die sich auf den Kalktuffdämmen gebildet hat. Ein bisschen kann man sie gerade erahnen. Deshalb empfiehlt sich diese kleine Wanderung auch
im Frühjahr, wenn die Terrassen noch bewuchsfrei sind.
An der Quelle angekommen, sieht man das Wasser einfach unter einem
großen Baum wie aus einem Mund herausfliessen - gerade so, als wäre
dieser Baum die Quelle selbst.
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Quellaustritt der Lillach. |
Auf dem schattigen Wanderweg geht es, begleitet von gigantisch großen
Mosaikjungfern - die sich leider nicht für ein Foto still hinsetzen wollten - zurück über die Wiesen nach Dorfhaus, nicht ohne sich kurz vorher noch an der
Milchtankstelle zu versorgen und im Biergarten
"Zum Lillachtal" zu stärken.
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Weidenröschen. |
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Gänse unter Hibiskus. |
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Die Zwetschgen am Wegrand... waren leider noch nicht reif. |
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Blutweiderich, Pfefferminze und Johanniskraut. |
Ein schöner kleiner Ausflug in der Fränkischen Schweiz, der sich sicherlich besonders im Frühjahr lohnt - bevor die Vegetation ihr grünes Tarnmäntelchen über den
Sinterterrassen ausbreitet...
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Irgendwie habe ich jetzt den Eindruck, ich wäre wirklich bei deinem Ausflug dabei gewesen...so schön anschaulich hast du ihn beschrieben...Fließendes Wasser scheint uns beide immer wieder zu faszinieren...wie man ja an unseren Posts heute erkennen kann...;-) Ich wünsche dir einen schönen Sonntag! LG Lotta.
AntwortenLöschenDu inspirierst mich, nachzuschlagen, ob das auch *Blutweiderich' ist, der gerade so üppig an einer Stelle blüht, die ich unbedingt noch fotographieren will... Musengrüsse....
AntwortenLöschenTolle Bilder!!!! Danke fürs mitnehmen ;-)
AntwortenLöschenLG
Jessi
wie herrlich und wohltuend das satte grün - spricht die "stadturlauberin" ;))). denn grün ist venedig nur, wenn man bewusst danach sucht. jetzt hast du mir lust gemacht, in unseren auwald zu wandern. hab dank fürs mitnehmen auf diesen wunderbaren ausflug!
AntwortenLöschenalles liebe
dania
Vielen Dank für eine, mal wieder, tolle Wanderung.
AntwortenLöschenIch bin gedanklich mitgelaufen und habe das Grün
gerochen, bin mal mit dem Wanderstiefel im Matsch
gelandet und habe mir an der Milchtankstelle einen
Erdbeershake gegönnt.
Einen wunderschönen Sonntag und ganz liebe Grüße, Kerstin
Sehr schöne Fotos, schöne Details, ich kann den Wald riechen!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Magdeleine
Da wollten wir im Sommer auch mal hin und da hat uns ein Gewitter mächtig überrascht und abgeduscht. Waren nass bis auf die Haut... vielleicht schaffen wir es in den Ferien oder dann im Herbst. Danke fürs Teilen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Gusta