Kindheitswege heute wieder zu gehen ist gelebte Erinnerung. Oft sind es Naturorte, die ein Stück Kinderglück zurückbringen, Wälder, ein einzelner Baum oder ein Stückchen Heimatgrün. Manchmal sind es aber auch Orte im Umfeld unserer damaligen Wohnung, an denen ich vor vielen Jahren viel Zeit verbracht habe. Leerstehende Gebäude, Bauruinen, Stauwehre und Mühlen, der Fluss und verlassene Gartenanlagen waren unser liebster Spielplatz. Oft haben wir uns damals in der Gerasmühle herumgetrieben - unendlich viele Plätze um sich zu verstecken, geheime Winkel und viel Raum für Märchen, Spukgeschichten und Phantasie. Sicherlich war es dabei oft gut, dass unsere Eltern nicht wussten, wo wir steckten. Verlassene Industriegebäude als Abenteuerspielplätze - gibt es sowas heute noch?
Erstmals als Mahlmühle im 15. Jahrhundert erwähnt, befanden sich an der Gerasmühle im Lauf der letzten Jahrhunderte erst ein Messinghammer, ein
Kupferhammer,
eine Pulver-, eine Schleif- und eine Stampfmühle und ab dem 17. Jahrhundert noch eine Sägemühle. Nachdem die Mühlenanlagen im Dreißigjährigen Krieg komplett zerstört wurden, hat man sich danach wieder aufgebaut und um eine Mahlmühle, einen Zainhammer,
zwei Schleifmühlen, eine Sägemühle, das Wohnhaus des Müllers, ein
Wirtshaus und verschiedene Verwaltungs- und Nebengebäude ergänzt. Im 19. Jahrhundert hatte sich die Gerasmühle zu einer Industriesiedlung entwickelt und "Das
Neuwerk", ein zusätzliches Hammerwerk wurde hinzugefügt. Nach dem ersten Weltkrieg verfielen die Mühlen zusehends. In den letzten 40 Jahren wurde ein Teil der Gebäude restauriert und zu Wohnungen umgebaut, das Wirtshaus ist aber leider seit vielen Jahren geschlossen.
Auch die große Hammermühle steht immer noch verlassen da. Die
Grünspanausblühungen an der Fassade erzählen von der Vergangenheit und
den bearbeiteten Materialien und vermutlich wäre eine Kernsanierung
wegen der Schwermetallbelastung der Gebäude nicht rentabel.
Für mich war dieser Ort als Kind ein großer Abenteuerspielplatz und ich habe immer davon geträumt, einmal hinter diesen Sprossenfenstern in der alten Hammermühle zu wohnen, im Wiesengrund direkt an der Rednitz, in der wir als Kinder gebadet haben...
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Liebe Katja,
AntwortenLöschenschon Deine Fotos faszinieren, da muss es vor Ort und mit Kinderaugen im komplett leeren Zustand wirklich ein ganz besonderer Ort zum spielen gewesen sein!
Danke fürs teilen und viele Grüße von Swantje
Ein schöner Ort und deine Erinnerungen sind sehr schön ,ich habe auch ganz viele solche Erinnerungen es ist einfach schön .lg galina
AntwortenLöschenDas ware doch schön Katja, wenn das euer neues Heim werden könnte. Und ich würde mich riesig freuen, zu sehen, was du da heruashohlen könntest. Bestimmt etwas Wunderbares!
AntwortenLöschenBuona domenica!
Cinzia
Oh ja...stöbern in alten Gebäuden...oder alten, verlassenen Gärten...das haben wir gern gemacht...in der Kindheit...Zur damaligen Zeit musste man zu Hause sein, wenn es dunkel wird...alles andere war meinen Eltern...scheinbar?...egal...LG Lotta.
AntwortenLöschenMeinen auch. ;-)
LöschenSchade, dass so etwas leerstehen muss. LG bjmonitas
AntwortenLöschenMit viel Geld könnte die Mühle zu einem Schmuckstück werden. In meinem gestrigen Post zeige ich ein ehemaliges Kalkwerk, das gäbe einen idealen Abenteuerspielplatz ab, es ist jedoch wie ein Hochsicherheitstrakt eingezäunt...
AntwortenLöschenherzlich Judika
Hallo Katja,
AntwortenLöschendas ist genau der Grund warum ich deinen Blog so gerne lese ... Erinnerungen an die Kindheit ... Orte die ich kenne .... Und Namen die ich lange nicht mehr gehört habe ...
Danke für den schönen Bericht und die tollen Bilder
Jutta
Vielen Dank mal wieder!! :) Habe gerade beschlossen, alles stehen und liegen zu lassen und mich hinaus in die Natur zu begeben!!! L.G Gabi
AntwortenLöschenschöne kindheitserinnerungen und schöne bilder! ein ort, der auch jetzt noch faszinieren kann. ja, wir hatten es als kinder schon gut - einer meiner abenteuerspielplätze waren bombenruinen, die noch lange stehenblieben. heute ist dort eine unserer vielbefahrensten kreuzungen, damals gab es marmortreppen, die im nichts endeten, schätze, die man unter gestrüpp finden konnte (z.b. Glasmurmeln) und jede Menge Raum für Fantasie. Auch da war es gut, dass die Eltern nicht Bescheid wussten, was wir so alles trieben... Ich wundere mich heute oft - hatte ich doch Eltern, die durchaus besorgt und teilweise ängstlich waren, aber was dieses Herumstreunen und Spielen betraf, war eigentlich so gut wie alles erlaubt. Und offensichtlich konnten wir es ja unbeschadet überstehen!
AntwortenLöschenSchönen Sonntag noch!
Ursula
Liebe Katja ! Zum Glück wussten unsere Eltern nicht alles , wäre uns doch viel entgangen . Ich spielte auch immer in verlassene , unversperrten (!) Stollen , was ich heute meinen Kindern wahrscheinlich auch verbieten würde . Aber zum Glück weiß ich von ihnen auch nicht alles , wer weiß was sie mir noch alles erzählen werden ;)
AntwortenLöschenAllerdings war früher die Zeit in dieser Beziehung auch unbeschwerter .
Einen feinen Sonntag wünsch ich dir noch
Herzlichst ! Ursula
Das wär was zum wohnen und arbeiten! wenn ich solche gebäude sehe und dann lese vom geschlossenen wirtshaus, erwacht wieder die gastronomenader in mir - allerdings fehlt dazu die familie im hintergrund, die das mitträgt und auch mitarbeiten würde...
AntwortenLöschenich denke, derartige "spielstätten" gibt es sehr wohl noch, nur wachsen die meisten unsere kinder "behüteter" auf, dafür lauern die gefahren heute woanders...
hab einen feinen sonntag, du liebe!!!
Da scheinen noch ganz viele Geschichten in den alten Mauern und Fenstern zu hängen... Ich hätte da als Kind ganz bestimmt niemals nicht spielen dürfen. Meine eigenen Töchter waren da unverfrorener und bildeten eine eigene kleine Bande. Jetzt, wo sie erwachsen sind, kommt so manches heraus, bei dem sie meinen: Das musstest du nicht wissen, du hättest dir doch sonst Sorgen gemacht...
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Da wurden ganz wunderbare Erinnerungen wach - an einen verwunschenen Garten mit einem Hexenhaus, einem Backhaus und dem Esel im Stall und den alten Herrschaften, die dort wohnten und sich freuten, dass wir Kinder dem Ganzen Leben einhauchten.
AntwortenLöschenWenn meine Mutter mitbekommen hätte, auf welche Bäume ich dort geklettert bin, sie hätte mich nie dorthin gelassen und so habe ich Abenteuer und unbeschwerte Zeit erlebt.
Ich liebe Deine Posts, wenn Du über Häuser und Landschaft berichtest.
Alice
Hallo Katja,
AntwortenLöschenbei deinen Bildern und Zeilen komm ich gleich ins Träumen..........
Ja manchmal finde ich es schrecklich schade, dass die Kinder nur noch selten so aufwachsen können.
Liebe Sonntagsgrüsse Mia
Wunderschöne Bilder... Wie immer. Da möchte man doch glatt umziehen und sich dort heimelig einrichten... Zauberhaft...
AntwortenLöschenTolle Orte.
AntwortenLöschenBin auch als Kind an unmöglichen Orten in NRW / Ruhrgebiet rumgewuselt . Ein Betreten Verboten war eine Einladung die man doch nicht abschlagen konnte...
lg
Hallo Katja,
AntwortenLöschenes ist schade, das die Gebäude nicht mehr genutzt werden, es ist schön dort spazieren zu gehen.
Ich war auch schon dort.
Liebe Grüße Ursula
das wäre auch ein ort für mich gewesen! wir hatten als kinder eine alte ziegelei als abenteuerspielplatz. schade, dass die kinder heute meist so etwas nicht mehr erforschen, entdecken, erkunden können!
AntwortenLöschenliebe grüße!
Hallo Katja,
AntwortenLöschendanke für die schönen Fotos! Dort fahren ich immer vorbei, wenn ich über Mühlhof nach Stein zu meiner Schwägerin fahre. :-) Wollte dort auch immer mal Fotos machen, bisher ist es aber noch nicht dazu gekommen.
Schöne Woche und alles Liebe
Christina
Wäre das Gebäude nicht so belastet, wäre es sicher ein idealer Ort zum Wohnen. Ich mag solche alten Gebäude. Hier in Rostock stehen auch noch ein paar alte Industriegebäude rum, die aber z. T. anderweitig genutzt werden.
AntwortenLöschenLiebe Grüße. :)
Kindheiterinnerungsorte zu besuchen, ist immer was ganz Besonderes. Ich hatte das Vergnügen letzte Woche (der Blog-Bericht dazu lungert schon für Freitag im Rohr ;) ). So eine alte frühindustrielle Mühlenanlage, wow, das ist aber auch spannend! Aber Recht hast du - wenn ich bedenke, wo wir uns als Kinder so rumgetrieben haben - das möchte ich von meinen Jungs auch nicht unbedingt. Wobei, wir gehen bei sowas halt gemeinsam auf Entdeckungsreise. Ganz fernhalten von sowas fänd ich nämlich auch fies, denn aus meiner eigenen Erinnerung eben weiß ich ja, wie toll und lehrreich solche Abenteuer waren...
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Lena
wunderschön! schade, dass sich niemand dieses Ortes annimmt… mit Fingerspitzengefühl, um die vielen schönen Details zu erhalten.
AntwortenLöschenliebe Grüsse aus der nassen Stadt.
so ein schönes gebäude! schade, dass es verlassen ist. ich kann es mir gut vorstellen, mit viel leben drin und bepflanzten töpfen vor der tür. ein tisch mit bänken, eine karierte tischdecke... und sich dann die sonne auf die nase scheinen lassen, während man dicke brotscheiben mit käse ist. :)
AntwortenLöschenhach....
träumende grüße
die frau s.
Ich kann ja nachvollziehen, dass Eltern es nicht gern sehen, wenn ihre Sprößlinge sich an solchen potenziell gefährlichen Orten herumtreiben, aber für ein Kind gibt es wohl kaum etwas Reizvolleres. Ich habe solche Orte auch geliebt und ich finde es schön, dass – wenn sich schon keine Sanierung lohnt – die Gebäude auch nicht abgerissen wurden. Ein Jammer, dass sie verfallen. Ich wäre auch für eine behutsame Revitalisierung.
AntwortenLöschenHerzliche Grüße!