Und was haben die güldenen Knöpfle (ich liebe diesen Namen) mit dem Kompass zu tun? Der Rainfarn ist eine Kompasspflanze, das heißt, er richtet seine Blätter im vollen Sonnenlicht exakt nach Süden aus - deshalb hat man früher auf ihn geschaut, wenn man wissen wollte, in welche Richtung man jetzt reiten musste, um nach Italien zu kommen.
Die Sonnenblume dagegen ist ein Heliotrop, sie folgt mit ihrem Gesicht immer dem Sonnenverlauf, so dass auch dort auf einem Feld immer alle in eine Richtung schauen - morgens nach Osten, mittags nach Süden, abends nach Westen. Das nennt man dann wohl kollektive Sehnsucht. Wobei mir in Andalusien auf einem endlosen Sonnenblumenfeld vor Jahren eine begegnete, die exakt in die andere Richtung schaute als alle anderen - das war dann wohl das schwarze Schaf der Herde und mir sofort sympathisch.

Als Heilpflanze ist er etwas umstritten, denn bei zu hoher Dosierung ist er giftig - deshalb experimentiere ich damit nicht selbst herum wie mit vielen anderen Pflanzen, sondern schaue ihn lieber an.
Denn... mag ich die güldenen Knöpfle einfach. :-) Rainfarn, Gelb, Wolle färben, natürlich Ungeziefer vertreiben
Interessanter Bericht, der strenge Geruch steckt mir in der Nase! Meine Mutter hat damit auch wie beschrieben Wolle gefärbt (danach am Spinnrad gesponnen und schöne Sachen daraus gestrickt ...) Schöne Grüße, Wiebke
AntwortenLöschenP.S. ich mag den Altweiber- bzw. Spätsommer!
*scribble-scribble* - pflanze ist notiert und wird zukünftig auch hier einzug halten. :)
AntwortenLöschenobwohl ich mein weinfass schon mal in den schatten geschafft und gesäubert habe (damit war der großteil des stechenden viehzeugs schon mal hinüber). aber diese biester kommen ja gerne wieder. wenn unser umbau hier vorbei ist, kann ich mich ENDLICH mal um die gartenplanung kümmern! yeah! :)
Wie ist das mit den Kompasspflanzen auf der Südhalbkugel? Schauen sie dann gen Norden? Da ist ja immer irgendwie alles verkehrt herum... Darüber komme ich gerade ins Grübeln. In jedem Fall sind sie sehr hübsch anzusehen und Riechinternet gibt's ja noch nicht ;-) Lieben Gruß, Marja
AntwortenLöschenLiebe Katja!
AntwortenLöschenDas erste an das ich eben dachte, als ich die Bilder sah, war der Geruch dieser Knöpfle. Ich glaub aber hier im Norden heißen die anders? Jedenfalls riechen die für mich nach Sommer in Omas Garten (Stachelbeerenwunderland)!Und die dickköpfige Sonnenblume verursacht mir Kopfkino... :-)
LG, Mel
Liebe Katja,
AntwortenLöschenschön dass Du dem Rainfarn einen Post widmest. Meiner liegt immer noch in der Schublade, weil ich mit den Fotos nicht zufrieden war.
Dafür wurde er aber auch schon in Sträußen verarbeitet oder zum Trocknen aufgehängt. Als Spritzbrühe gegen Blattläuse hilft er zuverlässig.
Ich mag die Knöpfle auch gerne und nehme den strengen Geruch dafür in Kauf, muss ja nicht im Schlafzimmer sein.
Gut zu wissen, dass er als Kompass dienlich ist. Vielleicht sollte ich ihn dafür auch mal einsetzen *lach* ...
Klar dass so junge Hüpfer wie Du noch nichts mit dem Altweibersommer am Hut haben ... aber warte mal ab, da kommst Du auch noch hin.
Liebe Grüße Joona
bis hierher kann ich sie riechen, die Knöpfle… liebe Grüsse!
AntwortenLöschenLiebe Katja, vielen Dank für die informativen Zeilen über den Rainfarn...ist ja wirklich interessant...er hilft gegen Ungeziefer??? Auch gegen Flöhe??? Ich betreue gerade die Katze meiner Freundin, sie lebt nur drin...hat aber neuerdings Flöhe ( Unmengen!!! ). Naja, ich habe natürlich gleich die chemische Keule herausgeholt...aber vielleicht kann man im Spätsommer ja den Rainfarn vorsorglich einsetzen...( wenn Flöhe ihre Hochsaison haben...)LG Lotta.
AntwortenLöschenDeine gelben Knöpfle gefallen mir. Mit Namenkannte ich sie bisher nicht. Aber dafür haben wir ja nun dich ;) Danke für die interessante Erklärung. Wenn es wächst wie Goldrute, dann wäre es sicher was für unseren Garten. Denn dort wächst Goldrute, ohne, dass wir sie bestellt hätten ;) Aber schön artig als eine Staude. Ich habe mal so ähnliche Blumen, wie deine Goldknöpfe in blasser gesehen, im Blumenladen. Ich mag solche Blumen sehr gerne im Strauß. Dein Stäbegerüst im Hintergrund ist auch sehr schön.
AntwortenLöschenLiebe Grüße am Abend . Tabea
Das stand mal woanders und da wuchsen Feuerbohnen dran. Wucherten. Ich führte einen monatelangen Kampf gegen die schwarzen Horden der Blattläuse und mußte mich samt Bohnen dann irgendwann geschlagen geben. Deshalb habe ich zu Feuerbohnen ein ähnlich gespaltenes Verhältnis wie zu Kapuzinerkresse, obwohl ich beide wunderschön finde. Und das Rankgitter ist jetzt nur noch Deko...
Löscheneine sehr schöne und farbenfrohe pflanze.
AntwortenLöschenvielen dank für die interessanten hintergrundinfos :)
lg christina
Mich haben die goldenen Knöpfle auch schon unterwegs begrüßt.Schön, dass ich jetzt wieder etwas mehr darüber weiß. Den Aspekt des Färbens ist ja interessant. Da muss ich doch gleich mal schauen, ob ich dazu ein paar Bilder finde. Zu der Bettwäsche übrigens: um das Mädchen mache ich mir weniger Gedanken. Eigentlich ist es eher die Mutter, von der ich nicht möchte, dass sie denkt ich sei "irgendwie komisch". (Obwohl ich das natürlich hin und wieder bin :-)! )
AntwortenLöschenLiebe Grüße von Kirstin
wieder was gelernt :) sehr hübsch sind sie, die güldenen knöpfle!
AntwortenLöschenliebe grüsse, holunder
Wunderschönes Gelb und tolle Blüten - so schön!
AntwortenLöschenGGGGLG Jana
nach italien würd ich jetzt auch gern reiten (oder doch besser fahren?). da hier auch viel rainfarn steht, würde ich es auch finden...
AntwortenLöschenwenn man die blätter des rainfarns entfernt und nur die "knöpfle" stehenlässt, stinkt er auch gar nicht mehr und ist sogar für drinnen-stäuße geeignet!
diese eine sonnenblume wäre mir auch sehr sympathisch gewesen!
ich freu mich übrigens schon auf des sohnes kunstwerke!
sei herzlich gegrüßt von mano
Sehr lehrreich und hübsch.
AntwortenLöschenWas hat es denn mit den Spazierstöcken auf sich?
Vielleicht wird das beim "Sitzplatz im Hof" erklärt, aber der link funktioniert bei mir leider nicht.
Ich muss mir unbedingt morgen ein paar Blumen besorgen.
Liebe Grüße,
Anja
Geheimprojekt. ;-)
LöschenDie sind mir heute auch wieder begegnet. Und interessanterweise ist mir auch am Morgen dieses "nach der Sonne drehen" ganz stark bei einer Clematis aufgefallen. Als ich am Morgen aus dem Küchenfenster auf eine Clematis guckte, die wieder treibt, nachdem ich sie ziemlich herunter geschnitten hatte, zeigte der obere Trieb exakt nach Osten. Etwa eine Stunde später hatte er sich nach Süden gedreht. Fand ich richtig spannend. Konnte das leider nicht weiter verfolgen, weil ich am Nachmittag unterwegs war.
AntwortenLöschenLG - Elke
Danke für deinen wunderschönen Bericht! Rainfarn gibt beim Färben von Wolle und Seide ein herrliches, recht lichtechtes Gelb.
AntwortenLöschenViele Grüße
Andrea
Toll, was man bei Dir alles lernt liebe Katja!!! Kann es sein, dass es die Pflanze hier oben nicht so häufig gibt, denn sie ist mir noch gar nicht aufgefallen...Ich werde mal Ausschau halten, denn sie sieht ja sehr hübsch aus! Hab' noch einen schoenen Tag - liebe Grüße, Anette
AntwortenLöschenIn Bayern ist Rainfarn eine der häufigsten Pflanzen an Straßenrändern, Waldrändern, Feldrainen, Brachflächen und auf Schuttplätzen im Spätsommer. Sie wächst meistes da, wo auch Goldrute und Weidenröschen wachsen. Hast Du bestimmt schon gesehen.
LöschenHerzlich, Katja
Oh, ich hab ihn auch und bin noch nie auf die Idee gekommen ihn zu verstraussen, wahrscheinlichbweil es immer genügend anderes Material gibt, dass in den Weg hereinhängt!
AntwortenLöschenSieht sehr schön aus!
Lg Carmen
toller Bericht! dass sich die Blätter nach Süden ausrichten wusste ich nicht. ich werde bei meinem nächsten Spaziergang sicher darauf achten.
AntwortenLöschenMir dient der Rainfarn auch als Färbepflanze. Das Gelb kann man dann auch mit Eisenwasser zu Grün weiterentwickeln. Und die Wolle sieht nicht nur schön aus, sie duftet nach dem Färben ganz wunderbar.
Grüße aus Belgien, Beate
PS: schöner blog, schaue jetzt öfter vorbei